Balkonkraftwerksgrenze erhöhen

Mein Konzept:

Die Grenze von 600 W auf 2000 W erhöhen, das würde zur massenhaften Einführung von PV-Anlagen (Photovoltaikanlagen) durch Privatpersonen führen. 600 W sind ein zu großes Hemmnis. 600 W bedeuten klassisch zwei PV-Module.

 

Es ist wahrscheinlich, dass die Grenze von 600 W auf 800 W angehoben wird. Alle Stellungnahmen (siehe unten) befürworten das.

 

Es ist kein Fachbetrieb oder Elektriker zum Aufbau und Anschluss solcher Anlagen erforderlich. Das senkt die Kosten, verbessert die Amortisationszeit erheblich.

 

Das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) muss die Regeln ändern, möglichst bald, damit eine breitflächige Einführung der PV erfolgt. Denn viele Elektrizitätsversorgungsunternehmen verlangen die spezielle Steckdose (Wieland), verlangen auch den Anschluss durch einen Elektriker. Hier muss Klarheit und v.a. Vereinfachung geschaffen werden. Vermieter blockieren weiterhin diesen Fortschritt.

 

Wer eine PV-Anlage betreibt, versucht seinen Stromverbrauch an die Tageslichtkurve anzupassen. Diese Personen werden sich zusätzlich weitere Gedanken zum Stromsparen machen.

 

Die Masse bringts.

 

Ab 2023 entfällt beim Kauf wie auch für größere Dachanlagen die Mehrwertsteuer.

 

 

Ziele:

  • Auf jede Garage eine PV-Anlage
    (die Anzahl der e-Fahrzeuge wird extrem ansteigen, die Batterien müssen mit Strom "betankt" werden. Besser als den eigenen Strom vom Dach zu nehmen geht nach meiner Meinung nicht. Dabei möglichst viel Garagenfläche ausnutzen, also mindestens 4 Module möglich machen)
  • Auf jeden Carport eine PV-Anlage (auch hier 4 Module)
  • Auf jeden Balkon eine PV-Anlage
  • Auf jedes Reihenhaus eine PV-Anlage
    (klassisch Reihenhäuser wegen eingebauter Fenster, Schornsteine, Abluftschächte und Gauben. Auch gibt es in vielen Bundesländern noch Sicherheitsabstände zum Nachbarn, für Glas-Folien-Module wiederum andere Abstände als Glas-Glas-Module. Auf diese Dächer könnten mehr Module passen).
  • Beschaffung, Montage und (!) Inbetriebnahme solle jede Privatperson allein durchführen können. Wir haben wegen der Nachfrageexplosion nicht genügend Elektriker. Wir müssen die Fähigkeit der Bevölkerung nutzen, um schneller voran zu kommen)
  • Jede Privatperson soll mit eigener Produktion fossile Brennstoffe einsparen. Jede Person soll sich auch mit einer Investition Geld in der Zukunft sparen können.
  • Nutzung von Altmodulen, die durch neue und effizientere ersetzt wurden (Repowering ist der heutige Begriff, eine Erneuerung der PV-Anlage liefert Altmodule). Laufzeitverlängerung heißt Ressourcen sparen. Für eBay-Freunde absolut interessant.

Voraussetzung:

  • Sämtliche Hemmnisse beseitigen
    (Anmeldung, Genehmigung, Fachfirma, Einkommenssteuer, Gewerbeanmeldung, Umsatzsteuer, Anlagengröße)
  • Sämtliche gesetzlichen Regelungen anpassen (WEG,...)
  • Verwendung von Produkten mit CE-Zeichen und Konformitätserklärung (Module, Wechselrichter, Kabel, Stecker, Messgeräte mit/ohne WLan)
  • Kein Zwang zur Wieland-Steckdose

Notwendige Änderung der Rahmenbedingungen:

  • Bagatellgrenze von 600 W auf 2000 W erhöhen
  • WEG (Wohnungseigentumsgesetz) ändern (Beschluss durch die Eigentümergemeinschaft soll abgeschafft werden mit dem Ziel, dass jeder Eigentümer ohne zu fragen bauen kann was er will, evtl. Mitteilung sinnvoll)
  • Mietvertragsrecht ändern (Mietern darf nur in besonderem Ausnahmefall die Genehmigung zur Anbringung verweigert werden. Eine besondere Begründung wäre sinnvoll. Die Optik darf keine Rolle mehr spielen)
  • Von Einkommenssteuer befreien (wurde ab 2023 umgesetzt)
  • Von Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer befreien (wurde ab 2023 eingeführt. Ausführende Unternehmen dürfen weiterhin die Umsatzsteuer verrechnen durch Null-Steuersatz. Den privaten Endverbrauchern wird es aber nicht in Rechnung gestellt)
  • von Gewerbetätigkeit befreien (wurde ab 2023 umgesetzt)
  • keine Anmeldung mehr bei der Bundesnetzagentur
  • keine Anmeldung beim EVU (z.B. Stadtwerke) mehr
  • Weitere gesetzliche Regelungen ändern, an die ich nicht gedacht habe. Es geht um die Schaffung von "Rechtssicherheit" für alle. Es geht um die Umsetzung der neuen Regel "Die Errichtung und der Betrieb liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der Sicherheit" auch für diese Dimension von Anlagen.

Für den Einzellfall immer auf die Anlagengröße und die Anwendung durch wen beachten.

 

Zusammenfassung: In Deutschland soll jede Person ein Balkonkraftwerk (steckerfertige Erzeugeranlagen) erwerben können, aufbauen und in Betrieb nehmen, wenn ein Wechselrichter den Stromfluss auf 2000 W begrenzt oder ohnehin die max. Modulleistung dafür nicht ausreicht. Keine Formalismen, Erschwernisse und bürokratische Hürden mehr. Wir müssen entfesseln, sofort und mindestens 10 Jahre lang.

 

 

 

Balkonkraftwerk in Baden-Württemberg im August 2022 entdeckt. Da bekommt das Schuppendach eine ganz neue Bedeutung. 2 Module wurden montiert.

Was sind Balkonkraftwerke

Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Es fallen Begriffe wie Mini-Solaranlage, Plug-In-Anlage, Stecker-Solargeräte, Guerilla-PV.

Meine Definition: Es sind einfache PV-Anlagen, die Strom aus dem Tageslicht gewinnen und in das Hausnetzwerk einspeisen. Es geht also um 230 V-Anlagen, die über ein Stromkabel über eine Schukosteckdose (simple Haushaltssteckdose) im Haus oder der Wohnung oder der Garage oder dem Carport angeschlossen werden.

 

Da stellt sich die philosophische Frage: kann ein Balkonkraftwerk überhaupt auf einer Garage stehen? (Scherz Ende)

 

Diese Anlagen sind sehr klein, können nur einen Teil des täglichen Strombedarfs decken. Energiespeicher machen daher keinen Sinn, da der größte Teil sowieso selbst verwendet wird. Eingesparte kWh sparen Strom vom EVU. Senken die eigenen laufenden Kosten. Tragen zur Steigerung der dezentralen Energieversorgung bei. Reduziert den Einfluss der großen Energiekonzerne. Die Masse machts.

 

Viele Informationen gibt es von Herstellern zu diesem Thema. So auch von Priwatt, sehr empfehlenswert. Ab 2023 fällt die 70 % Abregelungspflicht für diese kleinen Anlagen weg.

Deutschland geht mit der 600 W-Abriegelungsgrenze einen Sonderweg. Die EU hat sich für 800 W entschieden.

Auf europäischer Ebene wurde mit der Regulation for Generators (RFG, VERORDNUNG (EU) 2016/631) eine Bagatellgrenze bis 800 W eingeführt.

 

Warum 2000 W

  • Wir bewegen uns dann im Strombereich von haushaltsüblichen Geräten. Klassische kleine elektrische Heizlüfter, die gerade Hochkonjunktur haben, verbrauchen üblich 2000 W.
  • Auf Garagendächer passen mindesten 4 Solarmodule. Typische Größe heutiger Module beträgt 1,7 m x 1,0 m. Also passen vier Module immer auf eine Garage oder einen Carport, eher mehr.
  • Heutige Solarmodule haben zwischen 300 und 400 Wp. Mit einer Steigerung ist in den nächsten Jahren zu rechnen. Watt Peak ist die Bezeichnung für die maximale Wattzahl, die ein Modul liefern kann. 4 x 400 macht 1600 Wp, dann ist keine Runterregelung durch einen Wechselrichter mehr nötig. Sämtlicher gewonnener Strom wird dann genutzt, selbst oder durch Einspeisung ins Netz. Ein Minibeitrag zur Energiewende. Millionenfach angewendet wird es zum nennenswerten Anteil.
  • 2000 W bietet einen Sicherheitsabstand zu 3600 W, was an eine Kabeltrommel angeschlossen werden darf (13 Ampere Stromfluss ist von anderen gleichzeitig betriebenen Stromverbrauchern über die gleiche 16 Ampere-Sicherung unwahrscheinlich, und wenn nur kurzzeitig denkbar. Denn der E-Herd wird über andere Sicherungen abgesichert sein, vermutlich die Waschmaschine auch).
  • Sicherheit wegen Personenschutz und Brandschutz muss sein. Der Wert dafür mögen Fachleuchte ermitteln. Mit 2000 W ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, da ausschließlich CE-Komponenten, also für den Verbrauch zugelassene Komponenten verwendet werden.
  • Die statische Sicherheit dürfte in den meisten Fällen auch gegeben sein, da etwa 100 kg auf ein Garagendach gebaut werden.

 

Stromausbeute

Wenn diese Balkonkraftwerke breite Anwendung finden, um welche Größenordnung geht es da überhaupt? Wieviel Strom können wir damit in 10 Jahren produzieren? Meine sehr grob geschätzten Prognosen:

 

Leistung jährlich: mehr als 20 TWh

 

Arbeit installiert: mehr als 12 GW

 

 

Annahmen Leistung:

4 Module je 400 Wp = 1.600 Wp = 1,6 kWp

8 h täglich bringen 13 kWh

365 Tage bringen 4.700 kWh = 4,7 MWh

10 Millionen Anlagen (Garagen/Carports/Abstellplätze/Balkone/Reihenhausdächer)

10.000.000 * 4,7 MWh = 47.000.000 MWh = 47.000 GWh = 47 TWh.

Balkonkraftwerke an Balkonen (hier wirklich der Begriff) werden in der Regel kleiner sein. 

Die im Tagesverlauf und im Jahresverlauf völlig kurvenreiche Leistung umgerechnet auf durchschnittlich 8 h volle Leistung ist evtl. zu hoch gegriffen. Hier benötige ich noch bessere Informationen.

 

Annahmen Arbeit:

4 Module je 400 Wp = 1.600 Wp = 1,6 kWp

10 Millionen Anlagen

10.000.000 * 1,6 kWp = 16.000.000 kWp = 16.000. MWp = 16 GWp.

 

 

Aktuelle Positionspapiere

Positionspapier des VDE zu Balkonkraftwerken vom Januar 2023. Für Sie heruntergeladen und zum Nachlesen gedacht:

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Steckerfertige Mini-Energie-Erzeugungsanlagen - VDE Positionspapier
Stellungnahme VDE 2023 Balkonkraftwerke.
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Stellungnahme des BMWK = Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz:

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Stellungnahme_BMWK 2023 Balkonkraftwerke
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Stellungnahme des UBA = Umweltbundesamtes:

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Stellungnahme_UBA 2023 Balkonkraftwerke.
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Stellungnahme des vzbv = Verbraucherzentrale Bundesverband:

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Stellungnahme_VZBV 2023 Balkonkraftwerke
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Die aktuellen Positionspapiere sprechen sich einheitlich für die Übernahme des europäischen Grenzwertes von

800 W aus. Der Wechselrichter muss dann nicht mehr auf 600 W sondern auf 800 W herunterregeln, falls die PV-Module überhaupt mehr schaffen. Das geht immerhin in die richtige Richtung.

 

Steigerung von 600 W auf 800 W bedeutet eine theoretische Mehrausbeute von 33 % oder einem Drittel.